Weit draußen vor den Toren der ruhmreichen Fauststadt Staufen fanden sich 72 Abiturient*innen samt stolzem Anhang zum großen Feste ein. Klar im Vorteil, wer ein luftiges Kleidchen anhatte, denn die kuscheligen 34° rund um das Bürgerhaus Müllheim gerieten schon im Vorfeld zur Herausforderung für all jene, die nicht einfach nur feiern konnten, sondern sich der Orga verschrieben hatten.
Und das waren einige an der Zahl. Wiewohl die Abizeitungs-Redaktion sich dann doch etwas mehr Kooperationsbereitschaft eines manchen Schulgefährten gewünscht hätte.
Zuvorderst das Team Abiball, an deren Spitze die beiden glanzvollen Latinistinnen Angelika Kiefer und Luana Alborino wirkten, selbige zudem bis an die Ränder des Erdkreises bekannt als die „Mrs. SMV“ des letzten Jahrzehnts. Sie war es auch, die herzlich-launig durch den Abend führte.
Sodann die BigBand unter der musikalischen Leitung von Jürgen Gutgsell, welche schon beim Sommerkonzert zu verzücken wusste.„I’m still standing (after all these years)“ fungierte nicht nur als schwungvolles Entrée, sondern stand gleichsam Pate für die starke Moral des Jahrgangs in nicht immer einfachen Zeiten.
Ferner wuselten allüberall und ebenfalls schwarz gekleidet J1er herum, in der schlechterdings heiklen Mission, dem dürstenden Plenum Kaltgetränke zu reichen. Manch einer gab unumwunden zu, das Jahrgangsmotto „ABikini - knapp, aber passt schon“, in ebendiesem Moment auch zu dem seinen machen zu wollen.
Ein Slogan übrigens, der auf heurigen Jahrgang überhaupt nicht zutraf, wie Schulleiter Gutgsell herausstellte und unter lautem Jubel weiters bekanntgeben durfte: „Mit 2,08 liegt das Faust wieder einmal deutlich über dem langjährigen Landesschnitt von 2,36.“
Und natürlich „Chefarchitekt“ Oberstufe Florian Burkart. Dieser stellte sich gar nicht erst zum opulenten Buffet an, sondern schwenkte direkt hinter die Bühne, um die Preisverleihung vorzubereiten. Ihm verdankt der Abiturjahrgang, ihm verdankt die ganze Schule die wieder einmal perfekte Organisation, die souveräne Schirmherrschaft während der letzten beiden Jahre, unter immer schwieriger werdenden Bedingungen.
Unter diesem seinem Schirm konnte gedeihen, was in einem jeden steckte. Und das war eine ganze Menge! Ein toller Gesamtschnitt! Vier Mal gar die Traumnote 1,0! Zwölf Mal 1,4 und besser - das ist jeder sechste Abschluss des Jahrgangs! Der Whitney Houston-Klassiker „One moment in time“ zur Verleihung der Zeugnisse war da schon Understatement.
Nebst fachlichen Leistungen sahen wir über die ganzen Jahre etliche Ideen und Werke, Angehen, Antreiben und Anpacken unserer Abiturienten, für die es gar nicht genug Preise hätte geben können. „Ihr habt unsere Schule mit eurem vielfältigen Engagement geprägt und dafür sind wir euch dankbar“, richtete Schulleiter Jürgen Gutgsell das Wort an seinen Abschlussjahrgang.
Ein Abend voller Lächeln und sensationeller Garderoben. So vielfältig und individuell wie jede und jeder Einzelne. „Es war eine ganz tolle und feierliche Stimmung“, freute sich Martin Battke, der dieses Mal in der Doppelrolle Lehrkraft und Papa dabei sein durfte.
Emotionen und freudige Rückblicke, an große Abende auf Theatern, Konzerten und Open Air und besonders an die zahlreichen kleinen Momente. Beziehungen, die über Jahre gewachsen sind. Und die Werte unserer Schule.
Wo mögen sie hingehen? Wie wird es weitergehen? Welche Ziele mögen sie sich setzen und erreichen (frei nach Scheffel-Preisträgerin Caroline Brunner)?
Lieber Jahrgang 2023, tragt ein bisschen Faust hinaus in die Welt - und vor allem: seid stolz und feiert euch!