Ein stimmungsvoller Abend liegt hinter uns. Familiär war der Rahmen schon deshalb, weil der Jahrgang dankenswerterweise die schulnahe Belchenhalle für die Feierlichkeiten auswählte. Dies schuf eine vertraute Atmosphäre und sorgte für viele lachende, glückliche und stolze Gesichter bei Jung, Älter und Eltern. Vertrauter: Auch die Fachlehrkräfte durften in diesem Jahr persönliche Worte an einige gekürte Schüler sprechen. Darunter auch Schulleiter Jürgen Gutgsell, welcher einen Fünfstünder Mathematik ins Abitur führte und zu dessen angenehmeren Obliegenheiten gehört haben dürfte, ein wertschätzendes Wort an Maximilian Joos zu richten. Übrigens einen der Granden des Jahrgangs, Dreifach-Preisträger und 1,0er-Absolvent – neben Mirella Frommhold, Cian Knaack, Julia Pfefferle und Malina Stieghorst.
Zum Entrée hatte der Direktor bereits die FaustBand dirigiert und, um die Trinität zu komplettieren, in seiner Rede die vergangenen acht Schuljahre treffend auf den Punkt gebracht. Fürwahr war manchem entfallen, dass der Lockdown besonders intensiv auf diesem (damaligen Mittelstufen-)Jahrgang gelastet hatte, sinnstiftend eingeleitet durch einen Freitag, den 13., nämlich März 2020, dem Beginn der pandemiebedingten Schulschließungen. Da lag die Frage nahe, ob das auch der Grund war, dass von den damals 106 Fünftklässlerinnen und Fünftklässlern überdurchschnittlich viele die Schule vorzeitig verließen, sodass beim großen Finale nur 61 tatsächlich die Ziellinie überqueren konnten?
Dennoch war es dem Schulleiter wichtig zu betonen: „Zielstrebig und pragmatisch habt ihr euch allen Herausforderungen gestellt und dafür dürft ihr euch heute Abend nun mehr als zu Recht selbst feiern und feiern lassen!“
Vom Vertrauten spannte der Direktor schließlich den Bogen zum Internationalen. Seine ideelle Mitgift lautete denn, angelehnt an das Abi-Motto und den Slogan einer großen Restaurantkette: „The world is your taco. Fill it with what you want.“
Einzeln nominiert, suchten sich die Absolventen beim Gang auf die Bühne ihre musikalische Begleitmusik selbst aus und präsentierten sich dabei in der Weise, wie man sie schon in den acht Jahren am Faust kennen gelernt hatte: fröhlich und mit einem Augenzwinkern. Die musikalische Palette begann bei Eminems Hiphop-Klassiker „Slim Shady“, der inzwischen – tempus fugit! – älter ist als ein jeder der heurigen Abiturienten. Und reichte über Rockys Theme-Song und den aufrechten Deutschen Sascha bis hin zum sanften Reggae eines Bob Marley. Grund zum beschwingten Mitsingen gab es allüberall: Mit einem Schnitt von 2,13 liegen wir auch in diesem Jahr wieder deutlich besser als der langjährige Landesschnitt von 2,36.
„Up all Night“ und „Lucky“ werden somit nicht nur die gewesen sein, die einen der begehrten Preise gewinnen konnten: Stellvertretend Clara Fuchs (Preis der Goethegesellschaft), Marlon Popp (Deutsche-Physikalische-Gesellschaft Hauptpreis) oder Jule Beuttler (Landessportpreis). Letztere überdies im Duett mit Jana Scherzinger mit großer Selbstverständlichkeit und grundsympathisch durch den Abend führend.
Ein quasi doppeltes Unicum wird von 2024 auch in Bezug auf die Schulleitung in Erinnerung bleiben. Während nämlich der omnipräsente Langzeit-Oberstufenorganisator Florian Burkart zum bisher einzigen Mal nicht an den Faust-Feierlichkeiten teilnehmen konnte, da er andernwärts seine beiden Söhne zu deren Abschlussfeier geleitete, erlebte die stellvertretende Schulleiterin Ulrike Selz den Abend weiters in der Rolle der stolzen Mama. Namentlich der Jahrgangsbesten Mirella Frommhold, welcher erwartungsgemäß diverse Preise zuteil wurden, darunter der renommierte Scheffel-Preis. Ihre Rede stiftete zugleich das Motto für den Fortgang dieses wunderbaren Abends: die Freiheit in all ihren Facetten. Und eine Pointe, auf die nicht nur Descartes bewundernd geblickt hätte: „Ich denke, also bin ich frei.“
Das Faust bedankt sich ganz herzlich bei allen, die diesen fantastischen Abend möglich gemacht haben: den Lehrkräften und Schülern, über zwei Jahre unterstützenden und zupackenden Eltern, den Hausmeistern und Gebäudetechnikern, der Technik, der FaustBand und allen Sponsoren und Gönnern. Wie immer hat unser Förderkreis zahlreiche Preise aufgestellt und damit besondere Leistungen unseres Jahrgangs gewürdigt. Zum ersten Mal trat jetzt auch unser Bildungspartner IKA als Unterstützer auf und prämierte alle externen Preise! Im Namen unseres Abitursjahrgangs möchten wir uns herzlich für diese großartige Unterstützung bedanken.