Am 20. März fand dann endlich der Gegenbesuch statt. Die deutschen Schüler warteten an der Buswendeschleife, während das Navigationsgerät des Busfahrers die Belchenhalle ansteuerte. Die französische Gruppe schlich sozusagen hinter dem Rücken der Schüler der 9c ins Schulgebäude, wo sie wenigstens von Frau Zürn empfangen wurde. Die Wiedersehensfreude war groß und nach der Begrüßung ging es auch gleich los mit Spielen in der großen Gruppe. Es zeigte sich, dass einzelne Schüler schon fast alle Namen kannten, die meisten anderen würden aber noch den gemeinsamen Vormittag benötigen, um die Partner beim Namen ansprechen zu können.
Dennoch hinderte es die Jugendlichen nicht daran, danach eifrig miteinander zu kommunizieren, sei es im Kunstunterricht bei Herrn Menz oder in der vorbereiteten Übung, bei der die Schüler sich in einem Ratespiel gegenseitig deutsch- bzw. französischsprachige Lieder vorstellten.
Für die deutschen Schüler war es in der Mittagspause eine spannende Herausforderung, die Gruppen geeignet zu bilden, so dass jeder das Essen finden konnte, das dem individuellen Geschmack entsprach. Bei herrlichem Wetter verteilten sich alle auf Dönerbude, Pizzeria, Café Decker und Bäckereien in der Innenstadt und um 13.45 Uhr trafen sich alle wieder im Klassenzimmer zu den Nachmittagsaktivitäten. In Kleingruppen sollten die Schüler sich zu gegebenen Themen unterhalten, was unterschiedlich rege praktiziert werden konnte. Dabei war stets die Kommunikationssprache vorgegeben, im 3-min-Rhythmus sollten alle Deutsch, Französisch oder die Sprache, in der die Kommunikation am einfachsten ist, sprechen (u.a. auch Englisch...).
Großes Amüsement bot abschließend der Zungenbrecherwettbewerb. Nach gegenseitigem Coaching stellten sich die Schüler der Jury und sagten die lustigen Sprüche mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad auf, z.B.: Cinq chiens chassent six chats. Je suis un juge juste, je n’ai juste jamais jugé. Une bien grosse grasse mère avec de biens beaux gros gras bras blancs. Hinter Hermann Hannes Haus hängen hundert Hemden raus Der Koch roch auch noch in der Nacht nach Knoblauch.
Ein toller zweiter Begegnungstag lag hinter uns. Die deutsch-französische Kommunikation zwischen den beiden Schulklassen bricht nicht ab, auf den mobilen Endgeräten wird sie fortgeführt, auch wenn die verwendete Sprache in diesem Medium nicht immer dem grammatikalisch korrekten Schulfranzösisch entspricht. Dies ist jedoch der Motivation für das Fach Französisch nicht abträglich und zeigt doch großes sprachliches Interesse. In einem Kurzreferat in der Folgestunde präsentierten Dominik und David die neu kennengelernten sprachlichen Phänomene und begeisterten die Mitschüler für diesen spielerischen Umgang mit Sprache.
Nun hoffen wir auf ein weiteres Wiedersehen, vielleicht wird doch noch was aus einem dritten Treffen in ungezwungener Runde, ohne vorgegebene Kommunikationssprache und -themen. Wir, die betilgten Lehrerinnen, freuen uns sehr darüber, auf diese Weise einen Beitrag zur deutsch-französischen Freundschaft geleistet und den Schülern Freude am Anwenden der Fremdsprache vermittelt zu haben!