Wie funktioniert eine Gemeinde, welche Aufgaben hat sie und was ist überhaupt „kommunalpolitische Partizipation“? – mit diesen Fragen haben sich die Schülerinnen und Schüler der achten Klassen im Gemeinschaftskundeunterricht beschäftigt. Höhepunkt der Unterrichtseinheit war die Vorbereitung und Durchführung einer Podiumsdiskussion zum bevorstehenden Bürgerentscheid in Staufen. Eingeladen waren Edith Wiesen-Emmerich von der Bürgerhausiniative und Helmut Zimmermann, der stellvertretende Bürgermeister in Staufen.
Es ist 14:00 Uhr: Die Aula des Faust-Gymnasiums ist von halblauten Gesprächen erfüllt. Schulleiter Jürgen Gutgsell tritt ans Mikrofon und begrüßt herzlich die Schüler*innen aller achten und einer neunten Klasse sowie die Diskussionsteilnehmenden, bevor er das Mikrofon an Ian Löschmann aus der 8e reicht. Erst kurz vor der Veranstaltung hatte Ian erfahren, dass die anderen beiden Moderatorinnen verhindert seien. Auch allein leitet er jedoch die Diskussion über eineinhalb Stunden sehr souverän. Themen sind vor allem das Nutzungskonzept des geplanten FaustForums, die Finanzierung, die demokratische Legitimation und die Frage der Generationengerechtigkeit. Edith Wiesen-Emmerich und Helmut Zimmermann sind gut vorbereitet und versuchen ihre Positionen genauestens, mit vielen Zahlen unterfüttert, darzulegen. Im Anschluss daran haben die Schüler*innen die Möglichkeit, Fragen zu stellen – eine Möglichkeit, die rege genutzt wird. Zum Abschluss betonen Edith Wiesen-Emmerich und Helmut Zimmermann, dass sie trotz inhaltlicher Differenzen kein Groll gegeneinander hegen. So antwortet Wiesen-Emmerich auf die Frage, ob sie Herrn Zimmermann zum Essen einladen würde, sie könne sich das gut vorstellen. Was das Menü anbelangt, bleibt sie allerdings vage. Zimmermann entgegnet, er besuche, müsse er sich zwischen dem Bürgermeister Michael Benitz und Edith Wiesen-Emmerich entscheiden, lieber mit Herrn Benitz das erste Konzert im Faustforum in Staufen. Dies sei vor allem dem Umstand geschuldet, dass er sich auf diese Weise bei dem Oberhaupt der Stadt bedanken könne.
Alle Beteiligten hoffen, dass die Veranstaltung dazu beitragen kann, bei Schüler*innen ein Interesse für kommunalpolitische Themen zu wecken und sie in ihrer freien Meinungsbildung durch das Aufzeigen der konträren Positionen zu unterstützen.