Als Frau Hofmann uns am Anfang des Schuljahres sagte, der Aix-Austausch würde aufgrund eines
Lehrerwechsels in Aix nicht stattfinden können, waren wir alle enttäuscht darüber. Doch schon schnell
konnten wir neue Hoffnung schöpfen, doch noch an einem Austausch teilnehmen zu können, da Frau Zürn
Kontakt mit einer Schule in Marseille aufgenommen hatte. Und schließlich wurde uns bestätigt, dass alles
geklappt hatte, worüber wir uns sehr freuten. Am 05.02. 2020 war es dann soweit, die Franzosen kamen in
Staufen an.
Am ersten Schultag spielten wir Kennenlernspiele und die gute Stimmung ließ gleich erahnen,
dass wie eine lustige Zeit miteinander verbringen würden. Der zweite Tag wurde dann gleich zu einem
Highlight. Zusammen fuhren wir mit dem Bus und Bahn bis zur Talstation Belchen-Multen und
wanderten dann den Weg schön verschneiten Weg bis auf die Spitze des Belchens. Und es wurde noch
besser: Oben angekommen legten wir in herrlicher Aussicht eine kleine Pause ein, um anschließend den
ganzen Weg auf Schlitten hinunter zu fahren. Am Nachmittag gingen wir spontan in die Therme, was sich
als die perfekte Aktivität erwiesen hat, denn nach diesem Ausflug konnten wir die Entspannung im
warmen Wasser alle gut vertragen. Und obwohl es von uns privat organisiert wurde, war tatsächlich jeder
von uns dabei, was zeigt, wie gut unsere Gruppengemeinschaft schon geworden war. Auch am
Wochenende unternahmen einige von uns etwas in kleineren Grüppchen, wie zum Beispiel ein
Nachmittag in der Boulderhalle, eine Bike-Tour oder auch ein Besuch auf dem Fastnachtsumzug in St.
Georgen, wodurch unsere Austauschpartner/-innen ein bisschen Kultur von hier kennenlernten. Voll
getankt mit guter Laune freuten wir uns schon auf die kommende Woche, für die weitere tolle Ausflüge
geplant waren.
Doch dann kam Sturmtief Sabine. Sabine brachte all unsere Pläne durcheinander. Bis spät in die
Nacht waren Frau Hofmann und Frau Zürn mit Herrn Gutgsell im Kontakt, bis schließlich entschieden
wurde, dass aufgrund der Warnungen vor dem Orkan am Montag die Schulen geschlossen
werden sollten, womit auch das geplante Schlittschuhlaufen für den Tag ins Wasser fiel. Dennoch hinderte
uns dies nicht daran, am Nachmittag bei wieder durchaus schönem Wetter (Sabine hatte es zum Glück nicht so in
sich) zusammen nach Freiburg zu gehen, etwas zu bummeln, auf den Schlossberg zu laufen und gerne
auch die ein oder andere professionelle Stadtführung durch Freiburgs Innenstadt zu geben. Am Dienstag
fand der Unterricht dann wieder ganz normal statt und so bekamen die Franzosen einen Einblick in einen
typisch deutschen Schulalltag. Am Abend waren wir dann doch tatsächlich, um einen coolen Spieleabend
mit leckerem Buffet miteinander zu verbringen, nochmal in der Schule. Manche glaubten, um mehr
Unterricht zu haben. Auch Eltern waren eingeladen. Der Abend ging mit einem lustigen Versteckspiel in
der Aula zu Ende. Der Mittwoch war wieder Ausflug-Tag, und so holten wir am Morgen das gemeinsame
Schlittschuhlaufen nach. Im Anschluss fuhren wir Deutschen wieder zurück nach Staufen wo wir wohl oder
übel wieder in den Unterricht gehen mussten. Nun war der letzte Tag schon gekommen, den wir nochmals
gemeinsam in der Schule verbrachten, jedoch ausgeschmückt mit Reflexion, lustigen deutsch-
französischen Tandem-Spielen und noch einem richtigen Highlight: Ein leckeres Mittagessen, welches die
Franzosen in der Schulküche der Thaddäus-Rinderle-Schule vorbereitet hatten: Käsespätzle mit Feldsalat
und als Nachtisch Obstsalat mit geschlagener Sahne. Très Bon! Unseren letzten Abend verbrachten wir
dann nochmal als komplette Gruppe zusammen. Nach ein paar heiteren Stunden in der Kegelstube mit
guter Pizza trieben wir uns noch eine Weile auf dem Schulgelände herum. Nach einem turbulenten
Versteckspiel im Dunkeln zogen wir uns aufgrund des immer stärker werdenden Regen unter das Dach vor
der Schule zurück, wo wir den Abend mit ein paar Runden „Action ou Vérité“ ausklingen ließen, und
schließlich alle traurig und glücklich zugleich nach Hause zurückkehrten.
Am Freitagmorgen kam auch schon der Bus, der die Marseillais zurück zum Bahnhof nach Mulhouse brachte. Teilweise auch mit ein
paar Tränen in den Augen verabschiedeten wir uns von unseren Austauschpartner/-innen, die während
der zehn Tage zu guten Freunden geworden waren. Nun freuen wir uns schon riesig auf unser
Wiedersehen im Juni, wo wir den Alltag in der Millionen-Stadt Marseille kennenlernen werden und vor
allem Sonne, Meer und jede Menge Spaß auf uns warten!