Viele denken bei Latein an Vokabeln oder Übersetzen, aber nicht so sehr an den Inhalt und die Geschichte römischer Literatur.
Im Unterricht haben wir neulich aber etwas gemacht, das von dem „Standard“-Latein abweicht. Wir lesen gerade Auszüge aus der "Aeneis" des römischen Dichters Vergil. Unsere Aufgabe bestand nun darin, eine Konversation zwischen zwei Charakteren, Dido und Aeneas, selbst zu gestalten. Hierbei zogen wir unsere Kenntnisse aus zuvor übersetzten Textpassagen (immer noch Latein: ein bisschen Übersetzen muss es geben) und versetzten uns in die Rollen hinein. Dann gestalteten wir freie Reden. Viele verfassten diese im daktylischen Hexameter oder wendeten eine besondere dichterische Ausdrucksweise an. Andere versahen ihre Texte mit Stilmitteln, Reimen oder lateinischen Schlüsselbegriffen, wie etwa "amor", dem "fatum" oder der "pietas". Letzteres habe ich als die schwerigste Aufgabe empfunden.
Man könnte meinen, dass ein normaler Deutschunterricht so etwas auch zu bieten hätte, aber genau die lateinischen Geschichten sind das, was diese Aufgabe interessant gemacht hat. In keinem Unterricht bekommt man Fantasy oder ähnliches zu lesen, doch die römische Mythologie und Literatur hat genau solche Dinge zu bieten.
Und auch wenn ich ein Schüler bin, der natürlich niemals sagen darf, dass Schulaufgaben Spaß machen, kann ich hier sagen, dass es einmal nicht zutrifft und ich Spaß hatte eine solche Aufgabe zu machen.