Am Montag, den 14. Juni hatten die Geschichtskurse der Jahrgangsstufe 2 des Faust-Gymnasiums die einmalige Gelegenheit, die persönliche Fluchtgeschichte von Herrn Kluge, einem Zeitzeugen der DDR, erzählt zu bekommen. Mitreißend schilderte er uns sein Leben, welches schon früh vom Einfluss der DDR geprägt wurde - als 17-Jähriger wurde er ohne ersichtliche Gründe von seiner Wunschuniversität abgelehnt und geriet bald sogar ins Visier des Staatssicherheitsdienstes. Der Fluchtversuch, den er wenig später als junger Mann startete, missglückte zunächst und erst nach über einem Jahr und unzähligen Umwegen, Gefahren und einem Gefängnisaufenthalt gelangte er in die Bundesrepublik.
Als besonders eindrücklich empfanden wir Herrn Kluges emotionale Beschreibungen seines einjährigen Gefängnisaufenthaltes - von den unmenschlichen Bedingungen, der Einsamkeit und der ständigen Unsicherheit, ob er jemals sein Ziel, den Westen, erreichen würde. Wir bedanken uns bei Herrn Kluge, der uns nicht nur die zeitlichen Umstände der DDR näherbrachte, sondern uns auch mit seinem persönlichen Lebensweg tief berührte und uns deutlich machte, wie glücklich wir uns schätzen können, in einer Zeit voller Freiheiten und Möglichkeiten zu leben.