Das Faust-Gymnasium trauert um Rolf Borgas, langjährigen Kollegen, Lehrer für Geschichte und Religion, der im Jahre 1975 seinen Dienst in unserer Schule antrat und ihn bis 2010 in der ihm eigenen ruhigen und besonnenen Art versah. Obwohl er neben den schulischen Aufgaben in weitem Umfang noch mit kirchlichen Aufgaben betraut war, strahlte er Gelassenheit und Freundlichkeit aus, erzählte gerne Anekdoten aus dem kirchlichen Milieu und lachte viel und herzlich. Als Seelsorger hatte er ein offenes Ohr für alle und wandte sich mit spürbarer menschlicher Wärme den Menschen um ihn herum zu. Für den Glauben, der ihn prägte, suchte er eigene Worte, formelhafte Bekenntnisse waren seinem Wesen fremd. So lebte er auch Ökumene vor, das Trennende der Konfessionen suchte er praktisch zu überwinden.
Besonders die Fachschaften Religion und Ethik, die sich jährlich in seinem offenen, gastlichen Haus und Garten trafen, erinnern sich dankbar an schöne Abende, geprägt durch intensive Begegnungen und Gespräche.
Als klar wurde, dass er seine schwere Krankheit wohl nicht überleben werde, bereitete er sich mit derselben ruhigen Selbstverständlichkeit aufs Sterben vor, mit der er gelebt hat. Sein Tod schmerzt tief, aber ein dankbarer und getroster Blick zurück auf ein erfülltes Leben ist ganz in seinem Sinn.