faust gymnasium

"Und sie bewegt sich doch"

Verleihung der Abiturzeugnisse auch in Corona-Zeiten

 

Während anderswo noch Prüfungen ausstehen, wurden am Faust schon die Abiturzeugnisse übergeben. Mit Corona-Ellbogen statt Handschlag, Sicherheitsabstand anstelle von Umarmungen, etappenweise nach Klassen und in der Sporthalle.

 

Alles war also ein wenig anders und dennoch wurde die diesjährige Verleihung zu einer würdigen Zeremonie. Festliche Garderobe, stolze Eltern, Familienmitglieder und Lehrkräfte, Tränen der Rührung, Preise, Ehrungen und Ovationen.

 

Schulleiter Gutgsell sprach mit seinem Resümee Vielen aus dem Herzen und wusste die turbulenten vergangenen Monate auch symbolisch einzuordnen. Dass sich - in Anlehnung an Galilei - die Welt (und die Schule) trotz des Lockdowns doch bewegt habe, sei nicht nur Ausdruck, dass das Leben weiter gegangen sei. Sondern auch Bestätigung, am Ende - trotzdem! - dort angelangt zu sein, wo man hin wollte und jetzt hier stehen zu können. Besonderen Dank richtete er hierbei auch an die Eltern, deren Unterstützung die Abiturienten durch die schwierige Zeiten getragen habe.

 

"Zwischendurch war es schon sehr anstrengend", bekräftigte Shana Berktold, die zu den Besten des Jahrgangs zählte. "Aber wir haben uns gegenseitig unterstützt und sind jetzt so stolz, dass alles geklappt hat."

Julian Tönnies, langjähriges Mitglied in der SMV, zeigte sich angetan von dem Entgegenkommen der Schule. "Wir wurden immer auf allen Kanälen zeitnah informiert. Unsere Lehrer haben sehr viel investiert, um uns für die Prüfungen fit zu machen. Auch bei den Klausuren am Ende wurde sehr viel Rücksicht auf uns genommen."

Danilo Selz, der sich die Scheffelpreis-Rede mit dem eigentlichen Preisträger Janosch Obermayer teilte, unterstrich: "Man hatte das Gefühl, dass bei allen Aktionen wir Schüler im Mittelpunkt standen."

Der Abteilungsleiter Oberstufe, Florian Burkart, erhielt von allen Seiten große Anerkennung. Sein Fazit lautete: "Für alle Beteiligten war es nervenaufreibend und schulorganisatorisch mit einem erheblichen Mehraufwand verbunden. Aber am Ende können wir sagen, dass dieses Abitur so fair wie möglich stattgefunden hat und deshalb ein völlig reguläres ist. Darüber sind wir sehr glücklich."

Glücklich sind mit Sicherheit auch alle 94 Abiturienten. Glücklich, es endlich geschafft zu haben. Glücklich, am Ende doch dort angelangt zu sein, wo man hin wollte. Glücklich, so toll in die Stufe aufgenommen worden zu sein (Danilo Selz). Glücklich über einen schönen und festlichen Abend im Kreise von Familie und Freunde.

Glücklich über die CD der Fachschaft Musik, die als kleine auditive Entschädigung für das entfallene Sommerkonzert für besondere Momente sorgen wird. Glücklich, dank einer herausragenden spontanen Spendenaktion der gesamten Elternschaft mit Maja Göpel nun "die Welt neu denken" zu können. 

Oder, frei nach den virtuosen Worten des Scheffel-Preisträgers und Jahrgangsbesten Janosch Obermayer: Glücklich, glücklich sein zu können und es in schwierigen Zeiten vielleicht sogar zu müssen. Schließlich soll es ja irgendwie weitergehen, die Erde sich ja doch bewegen.

Und so stiegen zum bewegenden Finale vor dem Neubau für die nächste Generation die Ballons der aktuellen in den Staufener Abendhimmel.