faust gymnasium

„Das gefährdete Staatsschiff“

Zehntklässlerin Julia Pfefferle berichtet über ihre Teilnahme beim "Landeswettbewerb Alte Sprachen"

Seit meiner Kindheit interessiere ich mich sowohl für Latein als auch für die Geschichte des römischen Reiches und für antike Geschichte im Allgemeinen. Im ersten Halbjahr dieses Schuljahres ist mein Lateinlehrer Herr Steinig auf mich zugekommen, um mich auf den Sprachwettbewerb der Stiftung "Humanismus heute" für die Oberstufe hinzuweisen. Dieser hat sich sehr interessant angehört, also habe ich mich dann für einige Zeit mit den Themen beschäftigt, und habe gesehen, dass eines davon für mich besonders interessant war.

Also habe ich mich entschieden teilzunehmen und das Thema „Das gefährdete Staatsschiff“ zu nehmen. Zu diesem gehören zwei Texte, einer davon ist ein Auszug aus der „De re publica“ (genauer: "De re publica" 1, 6, 10-11) des römischen Politikers, Schriftstellers und Philosophen Cicero, der andere ist ein Gedicht von Horaz (genauer: carmen 1, 14).

Von da an habe ich mich über das Thema und über die beiden Schriftsteller informiert. Außerdem habe ich auch Informationen zu den beiden Texten herausgesucht, z.B. wann diese jeweils verfasst wurden. Es geht beim Wettbewerb nicht darum, einfach einen Text zu übersetzen, sondern verschiedene Texte zu verstehen und auszuwerten. Dies geschieht auf Grundlage einer lateinischen (oder auch griechischen) Version der Texte, aber man bekommt auch eine deutsche Übersetzung. Trotzdem muss man den Inhalt auf Latein teilweise nachübersetzen oder Textelemente genauer anschauen, um den Sinn vollständig zu verstehen. Natürlich sollte man auch Informationen zu Ereignissen der jeweiligen Zeit haben bzw. diese heraussuchen. Beispielweise hat mir ein gewisses Grundwissen über die römische Republik geholfen.


Als ich das Gefühl hatte, dass ich die benötigten Informationen gesammelt habe, schrieb ich meine Ausarbeitung. Nach einiger Zeit war diese Ausarbeitung fertig und ich habe sie dann mit der Post abgeschickt. Man hat bei diesem Wettbewerb auch die Möglichkeit, eine Rückmeldung für seine Arbeit zu bekommen, in welcher Verbesserungsmöglichkeiten erklärt werden, was ich gemacht habe. Mittlerweile sind die Rückmeldungen der ersten Runde des Wettbewerbs da und ich bin nicht in die zweite Runde gekommen, aber habe durch den Wettbewerb ein Buch erhalten.

Ich habe mich sehr intensiv mit Fragen nach der besten Staatsform und dem optimalen Staatslenker beschäftigt und fand insgesamt ist die Teilnahme an einem solchen Wettbewerb sehr bereichernd und interessant, weshalb ich sie nur weiterempfehlen kann. Dabei ist es egal, ob man weiterkommt oder nicht, wichtig ist, dass man teilnimmt und sich und seine Fähigkeiten mal ausprobiert mit der Bereitschaft sich zu verbessern und auch Kritik zu bekommen.

Ich habe durch die Teilnahme viel gelernt: Zum einen weiß ich jetzt, wie man eine solche Ausarbeitung anfertigt, was im Abitur und auch in einem Studium hilfreich sein kann. Zum anderen weiß ich jetzt wesentlich mehr über antike Geschichte und Sprache als zuvor.

Außerdem kann ich jedem nur empfehlen, Latein zu lernen. Es ist eine schöne Sprache, die stark mit vielen Kulturen verbunden ist und man lernt im Unterricht auch viel über antike Geschichte, was hilft die Gegenwart, Ursprünge verschiedener Traditionen, Redewendungen und Entwicklungen zu verstehen. Latein zu lernen ist sehr bereichernd und auch etwas Schönes, was von vielen leider nicht wahrgenommen wird. Ich würde sagen, man verpasst eine Chance die Grundlagen vieler Sprachen, die Welt um einen herum und die Geschichte der Menschen genauer kennenzulernen, wenn man kein Latein lernt bzw. dies nicht einmal versucht.